BIOS und Troubleshooting- P8 docx

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81 2 Aufgaben und Funktionen des BIOS Das BIOS bildet die grundlegende Software für die Kommunikation mit der Hardware, die sich von PC zu PC stark voneinander unterscheiden kann. Es sind unterschiedliche Mikroprozessoren und Festplatten, ver - schiedene Schnittstellen (z.B. seriell, parallel, USB) und weitere Einheiten anzutreffen. Welche Einheiten tatsächlich im PC vorhanden sind, ist per BIOS-Setup festzulegen, und das BIOS verwendet dann hierfür die im BIOS-Chip vorhandenen Routinen. Damit die getätigten BIOS-Festle - gungen nicht nach dem Ausschalten des PC verloren gehen, werden sie in einem speziellen Speicherbaustein (CMOS-RAM) auf dem Mainboard, der heutzutage Bestandteil des Chipsets ist (dazu später mehr), gespei - chert und bleiben erhalten, weil das CMOS-RAM an einen Akku oder eine Batterie angeschlossen ist. Das BIOS hat zusammengefasst die folgenden wesentlichen Aufgaben, die in diesem Kapitel noch näher erläutert werden: ࡯ Durchführung des Power On Self Tests (POST, Selbsttest): System zurücksetzen und die Hardware überprüfen ࡯ BIOS-Routinen für die Kommunikation mit der Hardware initialisie- ren ࡯ Bereitstellung des BIOS-Setups: Aufblenden der Meldung und Anwendereingriff zulassen ࡯ Implementierung von Diagnose- und Testfunktionen: beispielsweise die automatische Detektierung der Festplattentypen sowie die fort - laufende Kontrolle von Betriebsspannungen und Temperaturen (Hardware-Monitoring) Das BIOS eines aktuellen PC ist eng verknüpft mit dem Urahnen aller PCs, dem IBM-PC der Firma International Business Machines (IBM), der Anfang der Achtzigerjahre das Licht der Welt erblickte. Als Mikropro - zessor wurde ein 8088 (intern 16 Bit, extern 8 Bit) verwendet, der mit 4,7 MHz getaktet wurde, und 256 kByte standen dabei als Arbeitsspeicher (DRAM) zur Verfügung. Diese Kenndaten sind von denen heutiger PCs natürlich meilenweit entfernt, allerdings hat auch damals schon ein BIOS seine Arbeit verrichtet. Die Hardware war zwar eine andere, aber das grundlegende Prinzip: das BIOS bildet die softwaretechnische Schnitt - stelle zwischen PC-Hardware und Betriebssystem, ist nach wie vor gültig. 2.1 BIOS-Entwicklung Der ursprüngliche PC besaß noch kein CMOS-RAM, welches die PC- Konfiguration speicherte, und demnach auch keinen BIOS-Setup. Statt - dessen wurde der Setup über kleine Schalter (DIP-Schalter) auf dem Mainboard und auch auf den einzelnen PC-Steckkarten (Grafikkarte, Please purchase PDF Split-Merge on www.verypdf.com to remove this watermark. BIOS-Entwicklung 82 0 magnum Speicherkarte) durchgeführt. Steht ein bestimmter Schalter in der On- Position, bedeutet dies beispielsweise, dass ein Diskettenlaufwerk vor - handen ist. Ist der Schalter in der Off-Position, ist kein Diskettenlauf- werk vorhanden. Nach dem Einschalten des PC werden vom Mikropro- zessor mit den Routinen im BIOS-ROM die jeweiligen Schalterstellungen abgefragt, wodurch die jeweilige PC-Ausstattung festgestellt werden kann. Dies ist ein fehlerträchtiges und eher unkomfortables Verfahren, doch es wurde trotz aller Weiterentwicklungen der PC-Technik jahrelang weiter - praktiziert, und wer eine Einsteckkarte in ISA-Technik (Industry Stan- dard Architecture) besitzt, wird auch hier kleine Schalter oder Steck- brücken (Jumper) erkennen können, die für die Konfigurierung zuständig sind. Erst mit dem PCI-Standard (Peripheral Component Inter - connect), der unter dem Begriff Plug&Play firmiert, was so viel heißt wie Einstecken und Loslegen, sind diese manuellen Einstellungselemente ver - schwunden, und eine derartige Einsteckkarte sollte auch automatisch vom BIOS konfiguriert werden können. Diese manuellen Einstellungselemente (DIP-Schalter, Jumper) lassen sich jedoch auch weiterhin auf fast allen neuen Mainboards finden, und zwar in erster Linie für die Festlegung von Taktfrequenzen und der Betriebs - spannung für die CPU (Central Processing Unit, den Mikroprozessor). Stimmen die hiermit festgelegten Parameter für die eingesetzte CPU nicht, kann sie erst gar nicht starten und damit auch nicht mit dem BIOS kommunizieren und das Bild für den BIOS-Setup aufblenden. Dieser wurde mit dem Nachfolger des PC, dem 1984 als AT (Advanced Techno - logy) bezeichneten Computer von IBM eingeführt. Der AT verfügte über eine 80286 CPU (16 Bit intern und extern), die mit maximal 8 MHz lief, Bild 2.1: Bei den ersten Mainboards gab es noch keinen BIOS-Setup. Die Hardware- Ausstattung wie Laufwerke oder Grafikadapter wurde stattdessen per DIP- Schalter eingestellt. Please purchase PDF Split-Merge on www.verypdf.com to remove this watermark. Kapitel 2 · Aufgaben und Funktionen des BIOS 83 der Speicher war auf immerhin 640 kByte angewachsen, und es gab erst- malig auch eine Festplatte mit einer Kapazität von typischerweise 20 MByte. Das CMOS-RAM wird in einem Baustein mit einer Echtzeituhr kombi- niert und von einem Akku gespeist, sodass die Uhr auch bei ausgeschal- tetem Computer weiterläuft und die per BIOS-Setup eingestellten Daten erhalten bleiben. Der BIOS-Setup war seinerzeit jedoch noch nicht bei allen 286-PCs im BIOS-ROM integriert, sondern es war zuweilen ein separates Programm auf Diskette (die regelmäßig verloren ging) notwen - dig. Seit den 80386-PCs ist es gebräuchlich, dass der BIOS-Setup direkt aus dem BIOS-ROM über eine bestimmte Taste oder auch Tastenkombi - nation aufgerufen werden kann. Die CPUs und weitere wichtige elektronische Einheiten für den IBM-PC wurden von Intel hergestellt, und die Software – bestehend aus BIOS- Routinen und dem darauf aufsetzenden Disk Operation System (DOS) – wurde von einer bis dahin eher unbekannten kleinen Firma namens Microsoft entwickelt. Microsoft hatte vereinbart, dass das DOS nicht exklusiv für IBM, sondern auch für andere Firmen zur Verfügung stehen sollte, sodass es zwei Versionen gab: PC-DOS (für IBM) und MS-DOS (Microsoft-DOS). Damit war es für andere Firmen prinzipiell kein Pro - blem, ebenfalls einen zum IBM-PC kompatiblen Computer zu bauen, zumal die hierfür benötigten elektronischen Bausteine auch (heute noch) einzeln erhältlich sind und in anderen elektronischen Geräten Verwen - dung finden. Das BIOS war allerdings exklusiv für IBM lizenziert worden. Obwohl IBM wichtige Details des PC von vornherein offen legte und sogar Schaltpläne des PC und Listings der BIOS-Routinen in ihren technischen Handbüchern veröffentlichte – was die Entstehung von IBM-kompatib - len PC geradezu herausforderte –, wurde jede Firma verklagt, die das BIOS kopierte oder auch als Basis für eine eigene Version benutzte. Dies führte zu recht beachtlichen Zahlungen an IBM. Firmen wie NEC, Pana - sonic, Sanyo oder auch Commodore gehörten dabei zu diesen »Übeltä- tern«. Die Hersteller der PC-Nachbauten, die selbstverständlich kompa- tibel zum Original sein sollten, mussten demnach eigene BIOS-Versionen entwickeln, was letztendlich das größte Problem beim PC-Design und auch den Schlüssel zur PC-Kompatibilität darstellt. Damit dies auf legale Weise stattfinden, und IBM nicht doch noch eigene Routinen in einem BIOS eines anderen Herstellers entdecken konnte, wurden von mehreren Firmen beachtliche Anstrengungen unternommen. Eine Heerschar von College-Absolventen, bei denen man sich ziemlich sicher sein konnte, dass sie noch nie ein BIOS analysiert hatten, wurden gewissermaßen in Quarantäne gesteckt, erhielten alles, was sie benötig - ten, und entwickelten so in einzelnen Schritten eigene BIOS-Routinen, wobei ihnen untereinander nicht unbedingt klar war, wofür sie da eigentlich programmierten. Nur wenige Leute waren eingeweiht und hat - ten das große Ziel vor Augen: Ein BIOS, welches nichts mit dem IBM- BIOS gemein hat, aber kompatibel ist, sodass ein DOS damit problemlos zurechtkommt. Please purchase PDF Split-Merge on www.verypdf.com to remove this watermark. BIOS-Entwicklung 84 0 magnum Die erste bekannte Firma, der dieses Kunststück gelangt, war Compaq, die von drei ehemaligen Mitarbeitern der Firma Texas Instruments gegründet worden war. Texas Instruments hatte zur damaligen Zeit recht erfolgreich programmierbare Taschenrechner (TI58, TI59 usw.) entwickelt. Der Compaq Portable aus dem Jahre 1983 enthielt das erste, nicht von IBM »abgekupferte« BIOS, und einer, der daran maßgeblich beteiligt war, ist der Gründer der Firma Phoenix Technologies, die auch heute noch BIOS-Versionen entwickelt. 1984 wurde Phoenix Technolo - gies am Markt recht bekannt, als das Phoenix PC Compatibility Package erschien, bestehend aus Quellcode und verschiedenen Software-Werk - zeugen zur Erstellung eigener BIOS-Versionen, was daraufhin auch viele andere (Hardware-)Firmen durchführten, die sich nicht vom Preis für dieses Package von $ 290 000 abschrecken ließen. Zwei Jahre später stellte die Firma AMI (American Megatrends Incorpo- rated) ebenfalls ein eigenes BIOS und ein dazugehöriges Entwicklungs- Kit (BIOS Configuration Package, BCP) vor, welches die Hardware-Her - steller verstärkt zur softwaremäßigen Anpassung ihrer Mainboard- Designs einsetzten. Gegenüber dem Phoenix-Package war es einfacher zu handhaben, und der BIOS-Setup der bekanntesten AMI-BIOS-Version – HiFlex-BIOS – erscheint auch logischer und zudem optisch ansprechen - der (erstmals farbig). Im Jahre 1991 waren über 80 % aller PCs (80486) mit einem AMI-BIOS ausgestattet. Bild 2.2: Diese Bausteine enthalten ein BIOS der Firma AMI, die Anfang der Neunzi- gerjahre einen Marktanteil von ca. 80 % hatte. Please purchase PDF Split-Merge on www.verypdf.com to remove this watermark. Kapitel 2 · Aufgaben und Funktionen des BIOS 85 Diese Marktsituation änderte sich jedoch zu Ungunsten von AMI, als der technologische Schritt von reinen ISA- zu ISA/PCI-Designs stattfand, und es erscheint im Nachhinein so, als ob AMI das hiermit verbundene Plug&Play zeitlich etwas »verschlafen« hatte. Bild 2.3: Das AMI-HiFlex-BIOS hat im Erscheinungsbild und Bedienungskomfort Maßstäbe gesetzt. Bild 2.4: Spartanisch: ein BIOS-Setup der Firma Award in früheren Jahren Please purchase PDF Split-Merge on www.verypdf.com to remove this watermark. BIOS-Entwicklung 86 0 magnum Neben Phoenix und AMI war auch die dritte bekannte BIOS-Firma seit Mitte der Achtzigerjahre aktiv – Award. Deren BIOS-Versionen hing aus Anwendersicht – also für den BIOS-Setup – das gleiche Manko an wie den Versionen von Phoenix: Sie waren sehr knapp gehalten oder auch unübersichtlich, die verschiedenen Setup-Seiten uneinheitlich, und von optischer Gestaltung konnte keine Rede sein. Die Firma Award schaffte es jedoch frühzeitig, mit der Einführung von PCI auch ein passendes BIOS zur Verfügung zu haben. Darüber hinaus hatte man von AMI offensichtlich gelernt, denn die BIOS-Setup-Seiten waren von nun an in ihrer optischen Erscheinung an die anwenderfreundlicheren von AMI angelehnt. Im Gegenzug stellte die Firma AMI etwas später ihr WIN- BIOS vor, dessen Oberfläche stark an Windows 3.1 erinnert und sich auch mit einer Maus bedienen lässt. Für Chipsets und Mainboards von Intel wurden in den 386/486-Zeiten Award-BIOS-Versionen verwendet, später orientierte sich der Marktfüh - rer Intel schwerpunktmäßig an Phoenix und beteiligte sich auch an dieser Firma. Die Firma Award hat im Grunde genommen für fast jedes Chipset rechtzeitig eine BIOS-(Roh-)Version parat gehabt, sodass es nicht ver - wundert, dass dementsprechend auch so gut wie jeder Mainboard-Her- steller mit einem Award-BIOS arbeitet und dieses (mithilfe des Award BIOS Packages) jeweils an seine Hardware anpassen kann. Im Jahre 1998 wurde die Firma Award in Phoenix Technologies inte- griert, sodass es nunmehr als zweiten bekannten BIOS-Hersteller nur Bild 2.5: Das AMI-WIN-BIOS verfügt über eine grafisch gestaltete Oberfläche und lässt sich auch mit einer Maus bedienen. Please purchase PDF Split-Merge on www.verypdf.com to remove this watermark. Kapitel 2 · Aufgaben und Funktionen des BIOS 87 noch AMI gibt, dessen Marktbedeutung im Bereich der PC-BIOS-Versio- nen jedoch immer mehr zu schrumpfen scheint. Interessanterweise sind jedoch neue Mainboards der Firma Intel (z.B. für den Pentium 4) mit einem AMI-BIOS ausgestattet, was nicht immer zu erkennen ist, da das BIOS nicht als AMI- sondern als Intel-Version ausgegeben wird. Phoenix konzentriert sich in den letzten Jahren mehr auf BIOS-Versionen für Notebooks und auch Grafikchips, während die Award-Abteilung weiter - hin BIOS-Versionen für alle möglichen Chipsets und Mainboard-Her- steller produziert. Der Zusammenschluss der Firmen Phoenix und Award hat zur Folge, dass man sich bei der Angabe: Der PC verfügt über ein Award-BIOS nicht mehr darauf verlassen kann, dass es sich dabei um das bediener - freundlichere handelt, denn unter Award-BIOS kann nun auch das eher gewöhnungsbedürftigere der Firma Phoenix daherkommen, was bei Award als Medallion-BIOS (siehe Bild 2.7) bezeichnet wird. Unter der Bezeichnung Phoenix-BIOS kann umgekehrt auch ein BIOS-Setup wie das klassische, bedienerfreundlichere Award-BIOS (siehe Bild 2.6) ausse- hen, sodass man aus der Herstellerbezeichnung nun nicht mehr unbe- dingt auf das BIOS-Setup-Layout schließen kann. Von der Funktion und Stabilität her kann man prinzipiell keinen Unter- schied bei den BIOS-Versionen der verschiedenen Hersteller ausmachen, und letztendlich ist der Mainboard-Hersteller für die optimale Anpas - sung an sein Mainboard-Design verantwortlich. Daher ist dieser auch die Bild 2.6: Das Eingangsmenü zu den einzelnen Setup-Seiten bei einem aktuellen BIOS-Setup der Firma Phoenix-Award (Award Workstation BIOS) Please purchase PDF Split-Merge on www.verypdf.com to remove this watermark. BIOS-Entwicklung 88 0 magnum erste Anlaufstelle bei vermeintlichen BIOS-Problemen, wie man es auch eindruckvoll den jeweiligen Internetseiten entnehmen kann, und nicht etwa der BIOS-Hersteller selbst. Was im jeweiligen BIOS-Setup an Optionen zur Verfügung steht, unter- liegt somit ebenfalls der Verantwortung des Mainboard-Herstellers, wobei man im Allgemeinen aber davon ausgehen kann, dass AMI- und Phoenix-BIOS-Setup-Versionen nicht derart viele Einstellungsmöglich - keiten bieten, wie es bei den Award-Standardversionen der Fall ist. Einerseits kann dies gewissermaßen als Selbstschutz verstanden werden, denn es schränkt Fehleinstellungen durch den Anwender ein, welche durchaus zu einem »toten« PC führen können. Andererseits wird mögli - cherweise PC-Leistung verschenkt oder bestimmte Hardware-Einheiten sind überhaupt nicht zum Funktionieren zu bewegen. Je mehr sich ein - stellen lässt, desto größer ist die Gefahr, eine unpassende Option zu akti- vieren oder auch eine unglückliche Kombination von Setup-Parametern einzustellen, was die merkwürdigsten PC-Probleme nach sich ziehen kann. Aufgrund praktischer Erfahrungen muss jedoch eingeräumt wer - den, dass man eigentlich am besten fährt, wenn möglichst viele Optionen vorhanden sind und man auch tatsächlich versteht, was diese im Einzel - nen bedeuten und zur Folge haben. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es noch weitere BIOS-Her- steller gibt oder gab (Mr. BIOS, Quadtel, Chips & Technologies), die jedoch gegenüber Award/Phoenix keinerlei Marktbedeutung (mehr) Bild 2.7: Ein Award-BIOS-Setup kann auch mit einem Phoenix-Layout versehen sein, was auch unter Award-Medallion-BIOS firmiert. Please purchase PDF Split-Merge on www.verypdf.com to remove this watermark. Kapitel 2 · Aufgaben und Funktionen des BIOS 89 haben. Firmen wie IBM oder Compaq erstellen traditionell eigene BIOS- Versionen, die ausschließlich in ihren eigenen PCs Verwendung finden. Aus diesen Gründen werden sich die Erläuterungen in diesem Buch in ers - ter Linie auf die gebräuchlichsten Award-BIOS-Versionen beziehen. 2.2 Der Power On Self Test – POST In Kapitel 1 wurde bereits erläutert, was nach dem Einschalten des PC geschieht und wie das Betriebssystem geladen wird. Im Folgenden soll noch etwas näher auf die BIOS-Funktionen eingegangen werden. Der erste Schritt der PC-Initialisierung – der PC-Selbsttest oder POST – über - prüft die einzelnen Bestandteile des PC. Wird während dieses Tests ein Fehler festgestellt, sind drei Ausgabemöglichkeiten gegeben, die letztend - lich von der »Tragweite« des jeweiligen Fehlers abhängen und somit vor- aussetzen, dass mehr oder weniger Hardware-Einheiten (bereits) funktio- nieren: ࡯ Eine direkte BIOS-Fehlermeldung wird ausgegeben, wie beispiels- weise Cache Memory Bad (Fehler im Cache-Speicher) oder Parity Error (nicht lokalisierbarer Speicherfehler). ࡯ Ein Beep-Code wird ausgegeben. Dies ist ein akustisches Signal, das durch eine typische Tonfolge auf einen bestimmten Fehler hinweist. Drei kurze Töne signalisieren beispielsweise einen Fehler im DRAM- Speicher (Arbeitsspeicher). ࡯ Jeder durchgeführte Test einer PC-Einheit wird durch die Ausgabe eines POST-Codes an eine bestimmte I/O-Adresse (meist 80h) quit - tiert. Zur Anzeige dieser Codes benötigt man eine spezielle Einsteck- karte. Auf einer derartigen Karte befinden sich Leuchtdioden oder Siebensegmentanzeigen, die den jeweiligen Code abbilden. Bleibt auf der Anzeige beispielsweise der Code 49h stehen, bedeutet dies bei einem BIOS der Firma Phoenix/Intel, dass der PCI-Bus nicht initiali - siert werden konnte. Die POST-Codes werden von den verschiede- nen BIOS-Herstellern definiert und zuweilen den Mainboards in dünnen Heftchen beigelegt. In einigen Fällen, wenn noch nicht ein - mal der Monitor angesprochen wird und dunkel bleibt – denn die Initialisierung der Grafikkarte erfolgt zu einem recht späten Zeit - punkt in der Initialisierungsabfolge –, ist eine derartige Karte das ein- zige Hilfsmittel, um Fehlern auf die Spur zu kommen, auch wenn sich letztendlich nur herausstellt, dass ein Speichermodul nicht kor - rekt eingesteckt war. In Kapitel 16 werden verschiedene POST- Code-Karten beschrieben, die auch leicht selbst gebaut werden kön - nen. Die erwähnten Fehlermeldungen, die beim Selbsttest ausgege- ben werden, werden in Kapitel 15 genauer erläutert. Während eines korrekt verlaufenden Selbsttests, werden so genannte Interrupt-Vektoren (siehe Kapitel 3) initialisiert, die daraufhin für die softwaretechnische Verbindung von BIOS und Betriebssystem verant - wortlich sind, wobei als letzter Schritt des POST der Interrupt 19 (Urla- der) ausgelöst wird, der für den folgenden Boot des Betriebssystems zuständig ist. Please purchase PDF Split-Merge on www.verypdf.com to remove this watermark. Zugang zum BIOS – die BIOS-Interrupts 90 0 magnum 2.3 Zugang zum BIOS – die BIOS-Interrupts Die so genannten Interrupts stellen in einem PC einen wichtigen Mecha- nismus dar. Ein Computer hat zahlreiche Aufgaben zu erledigen, die er teilweise scheinbar gleichzeitig bewältigt. Dabei spielt die Interrupt-Ver - arbeitung eine wichtige Rolle. Ohne diese Verarbeitung, müsste der Pro- zessor stets in einer Programmschleife arbeiten. Er stellt beispielsweise fest, ob eine Taste gedrückt ist, ob eine Schnittstelle etwas sendet oder ob der Monitor etwas anzeigen soll. Dieses Arbeiten wäre sehr ineffektiv, da der Prozessor die meiste Zeit nur »nachschauen« und die eigentlichen Aktionen vielleicht gerade dann ausführen würde, wenn bereits eine andere Aktion an der Reihe ist. Bei der Interrupt-Verarbeitung hingegen wird der Prozessor in seiner momentanen Arbeit unterbrochen (interrupted). Dies könnte insbeson - dere beim Darstellen einiger Zeichen auf dem Bildschirm geschehen, damit er stattdessen beispielsweise ein Zeichen von der Tastatur einliest. Beim Betätigen einer Taste wird ein Interrupt ausgelöst, der den Prozessor veranlasst, den Tastencode einzulesen und eine entsprechende Aktion auszuführen. Nach Erledigung dieser Aktion wird das Programm an der - jenigen Stelle fortgesetzt, wo es zuvor unterbrochen wurde. Damit der Prozessor weiß, mit welcher Arbeit er vor dem Auftreten des Interrupts beschäftigt war, werden der logische Zustand des Prozessors und die Inhalte der Register zuvor automatisch abgespeichert. Sie werden auf den Stapelspeicher (Stack) gelegt und später wieder eingelesen. Die Interrupt- Verarbeitung kann somit auch als eine asynchrone Unterprogramm - verarbeitung angesehen werden. Asynchron deshalb, weil eine Interrupt- Anforderung theoretisch zu jeder beliebigen Zeit auftreten kann. In einem PC existieren prinzipiell zwei verschiedene Arten von Interrupts: Hard- und Software-Interrupts. Letztere sind für bestimmte Funktionen (BIOS-, DOS-Interrupts) zuständig, während die Hardware-Interrupts für bestimmte Hardware-Komponenten (z.B. Diskettenlaufwerk) vorgesehen sind. Den Software-Interrupts sind demnach keine Systemkomponenten zugeordnet, sondern festgelegte Funktionen. Beispielsweise wird durch die Betätigung von (Strg)+(Break) auf der Tastatur der Interrupt »23h« ausgelöst, was zu einem Abbruch einer Programmbearbeitung führt. Gleichwohl werden die Hardware-Interrupts ebenfalls über Software- Interrupts abgebildet. Das BIOS besteht aus einzelnen Modulen, auf die nicht mithilfe einer direkten Adresse zugegriffen wird, sondern aus Gründen der Kompatibi - lität über Software-Interrupt-Einsprünge. Die Adressen dieser Ein- sprünge werden während des Boots als Tabelle (Interrupt Vektor Table) in das RAM des PC in der Regel im Bereich von 0000h–03FFh geladen (siehe Tabelle 2.1). Im Speicherbereich von 00000h–0003Ch befinden sich die allgemeinen Interrupts, beispielsweise unter der Adresse 00014h der Interrupt für die Print-Screen-Funktion. Zu den allgemeinen Interrupts zählen außerdem derjenige für den Diskettentyp (Adresse 00100h, Interrupt 40h) oder auch die Hardware-Interrupts (IRQ8–IRQ15) sowie ab der Adresse Please purchase PDF Split-Merge on www.verypdf.com to remove this watermark. . Phoenix-Package war es einfacher zu handhaben, und der BIOS- Setup der bekanntesten AMI -BIOS- Version – HiFlex -BIOS – erscheint auch logischer und zudem optisch ansprechen - der (erstmals farbig) Award als Medallion -BIOS (siehe Bild 2.7) bezeichnet wird. Unter der Bezeichnung Phoenix -BIOS kann umgekehrt auch ein BIOS- Setup wie das klassische, bedienerfreundlichere Award -BIOS (siehe Bild. System zurücksetzen und die Hardware überprüfen ࡯ BIOS- Routinen für die Kommunikation mit der Hardware initialisie- ren ࡯ Bereitstellung des BIOS- Setups: Aufblenden der Meldung und Anwendereingriff

Ngày đăng: 03/07/2014, 15:21

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Mục lục

  • BIOS und Troubleshooting -magnum-

  • Quickview

    • Teil 1: Grundlagen

    • Teil 2: Mainboard-Troubleshooting

    • Teil 3: Laufwerke konfigurieren

    • Teil 4: Optimierung und Fehlerbehebung

    • Teil 5: PC-Diagnose und -Analyse

    • Anhang: Fehlersuchbäume

    • Inhaltsverzeichnis

      • Teil 1 Grundlagen

      • Teil 2 Mainboard-Troubleshooting

      • Teil 3 Laufwerke konfigurieren

      • Teil 4 Optimierung und Fehlerbehebung

      • Teil 5 PC-Diagnose und - Analyse

      • Teil 6 Anhang

      • Teil1 Grundlagen

        • 1 Hard- und Software im Zusammenspiel

          • 1.1 DOS-Boot

          • 1.2 Traditionelle Windows-Hardware- Unterstützung

            • 1.2.1 INI-Dateien, DLLs und Festlegungen

            • 1.3 Windows 9x und die Hardware

              • 1.3.1 Windows 98 und Upgrades

              • 1.3.2 Windows 9.x-Installation und -Boot- Vorgang

              • 1.3.3 Die Datei IO.SYS

              • 1.3.4 Die verschiedenen Konfigurationsdateien von Windows 9x

              • 1.3.5 DOS unter Windows

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